SOJASAUCE
Sojasauce wurde vor Jahrtausenden in China erstmals entwickelt und
ist eines der ältesten Würzmittel der Welt. Im 16. Jahrhundert
entwickelten Mönche ein spezielles Herstellungsverfahren und
seit dem 17. Jahrhundert gibt es Sojasoße im gewerblichen
Handel. Auch in europäischen Küchen ist die asiatische
Würzzutat beliebt. Das aromaintensive Produkt wurde früher
aus Mais, Gerste oder Reisprotein hergestellt. Heute sind die überwiegend
verwendeten Inhaltsstoffe nur noch Sojabohnen und Weizen. Die Sojasauce
wird in Japan "Shoyu, Shoya oder Schoyu", in China "Chiangyu",
in Indonesien "Kecap", in Korea "Kanjang" und
auf den Philippinen "Toyo" genannt.
Shoyu und Tamari
sind Original-Sojasaucen. Die speziell japanische Sojasauce Shoyu
ist weniger salzig und milder als die chinesische. Die Tamari ist
eine Art Urform der Sojasoße, hat ein eigenartiges Aroma,
ist dunkler und dickflüssiger. Sie wird aus Soja und Weizen
zubereitet. Die verschiedenen Bezeichnungen von Sojasauce beziehen
sich nicht auf die Qualität, sondern auf die Zusammensetzung.
Uns schmeckt zum Sushi besonders gut die Sojasauce von Kikkoman. Manchmal gibt es diese auch mit weniger Salz zu kaufen (grüne Flasche):
Traditionelle
Herstellung
Die Sojabohnen werden in Fässern eingeweicht und gedämpft.
Für Shoyu wird gerösteter und geschroteter Vollkornweizen
zugesetzt. Das gekochte Getreide wird mit dem Schimmelpilz Aspergillus
Oryzae beimpft und kommt dann bei bestimmten Temperaturen und Feuchtigkeit
in einen Muro (Inkubationskammer). Dort fermentiert das Getreide,
es bilden sich Schimmelfäden und Enzyme. Anschließend
wird diese reife Masse, in der Fachsprache Koji genannt, mit Wasser
und Meersalz vermischt. Jetzt heißt das Gemisch Moromi. Es
kommt in große offene Fermentierungsfässer (aus Zedernholz),
wo es unter ständiger Aufsicht für mindestens sechs bis
acht Monate, besonders hochwertige Sorten bis zu fünf Jahre,
reift. Nach der Fermentation wird der Moromi in Tücher gewickelt
und ausgepreßt. Die Sojasoße wird danach gefiltert und
pasteurisiert.
Industrielle
Herstellung
Rohstoff ist entfettetes Sojaöl, ein Restprodukt aus der Ölextraktion
mit Hexan oder anderen Lösungsmitteln. Über einen chemischen
Prozeß, die Säurehydrolyse, werden mit Hilfe von Salzsäure
die Proteine, Öle und Kohlenhydrate abgebaut. Mit Milchsäurebakterien
und Hefen wird der Fermentationsprozeß fortgesetzt. Das Verfahren
läuft viel schneller ab und ist wesentlich viel billiger als
die traditionelle Methode, ist daher weit verbreitet. Geschmacklich
sind die beiden Produkte nicht miteinander zu vergleichen. Deshalb
werden die industriell hergestellten Produkte häufig mit den
hochwertigen Originalsojasoßen vermischt. Zucker, Aromen und
Karamel für die Farbe werden häufig untergerührt.
Bei Importprodukten sind Konservierungsstoffe zu finden.
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